Viele Menschen denken sich, irgendwann will ich vielleicht mal Kinder. Das ist so eine nette Idee, sich fortzupflanzen, eine Mischung von sich und der Partnerin oder dem Partner in den Armen zu halten. Ein Kind aufwachsen zu sehen, sich kümmern zu dürfen, und nochmal mit Kind sein zu dürfen.
Dann sollte man vernünftig und erwachsen sein, schließlich hat man ein Kind.
Es ist dann Zeit, ein gutes Vorbild zu sein und sich zum Beispiel gesund zu ernähren. Die Finanzen werden geklärt, Häuser oder Wohnungen mit Räumen bezogen, die zu Kinderzimmern werden sollen. Mit Beginn der Schwangerschaft werden dann auch manchmal Bücher zu Geburt oder dem ersten Jahr gelesen. Der Umgang mit Kindern im Umfeld wird viel relevanter, und so manche schlechte Gewohnheit darf sich verabschieden. Schließlich will man gut für das Kind sorgen.
Das Sorgen für ein Kind beginnt allerdings viel früher.
Die Eizelle, aus der ich entstanden bin, ist in meiner Mama angelegt worden als sie noch im Bauch meiner Oma war. Dann wurde meine Mama älter, war Umwelteinflüssen und einem sozialen Umfeld ausgesetzt, hat Dinge gegessen oder nicht gegessen. Währenddessen hat ihr Körper sich verändert, wurde genährt und ist gewachsen. Je nachdem wie sich ihr Leben gestaltet hat, konnte sie dann eventuelle Defizite ausgleichen oder nicht.
Womöglich wurde manches gar schlimmer.
Mein Vater durchlief den gleichen Prozess, mit dem Unterschied, dass sich seine Spermien ständig erneuerten. Die Qualität dieser Spermien hatte einen großen Einfluss darauf, ob ich mich gesund entwickeln konnte oder nicht. Sie machten schließlich die Hälfte meines Startpaketes aus!
Auch er hatte also das Potenzial zu verbessern oder verschlechtern, was ihm an Anlagen mitgegeben wurde.
Ernährung ist sicher nicht der einzige Faktor, aber ein überwältigend großer und dazu leicht zu beeinflussen. Was die Eltern vor der Zeugung zu sich nehmen, ob nun in Form von Nahrung oder Umwelteinflüssen, beeinflusst die Qualität der Fortpflanzungszellen. Werden diese Zellen in einem mangelhaften Milieu genährt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das entstehende Kind Schwierigkeiten hat, sich optimal zu entwickeln.
Zwar ist im Hinblick auf die Dauer der körperlichen Abhängigkeit des Kindes vor allem interessant, wie die Mutter sich nährt, aber auch der Vater trägt große Verantwortung.
Sind seine Fortpflanzungszellen stark mangelernährt, hat keine noch so gesunde Mutter die Chance, ein absolut gesundes Kind ins Leben zu begleiten. Belegt wird das durch Versuche mit Hunden, die ebenfalls im Buch von Dr. Price beschrieben werden.
Das zeichnet für viele von uns nun ein tristes Bild, womöglich wirkt die Situation aussichtslos.
Sollten wir am Ende keine Kinder bekommen, um unsere Mängel und Defekte nicht auch noch zu reproduzieren?
Wir haben in der Hand, das beste aus unserem Zustand zu machen und uns auf die Empfängnis und Geburt gründlich vorzubereiten. Unter anderem durch Ernährungsumstellung und gründliche Entgiftung. Bei gewissenhafter Vorbereitung können auch suboptimal ausgestattete Menschen gesunde Kinder ins Leben bringen. In jedem Fall werden sie gesünder sein als sie es ohne die Vorbereitung wären.
Ich habe Weston Price bereits in einem anderen Artikel erwähnt. Er war Zahnarzt, und hat zwischen 1920 und 1930 verschiedene Naturvölker besucht, um herauszufinden, warum diese nur ein minimales Bruchstück des Kariesanteils haben, im Vergleich zur durchschnittlichen Bevölkerung der „Zivilisation“.
Was er gefunden hat ist allerdings viel, viel mehr, als nur Kariesprophylaxe.
Er hat dokumentiert, dass „primitive Völker“ mit ihrer ursprünglichen Ernährungsweise viel gesünder sind, als wenn die selben Menschen auf Zivilisationskost umsteigen. Stellte jemand von einem traditionell lebenden Volk seine Ernährung von ursprünglicher auf „zivilisierte“ Kost um, dauerte es meist nicht lange, bis sich erste Degenerations-Symptome zeigten.
In dieser Zeit entstandene Kinder waren gesundheitlich oft benachteiligt bis schwer krank oder behindert.
Zahn-Fehlstellungen, enge Kiefer, schiefe Nasenscheidewände, Allergien, Neurodermitis, Fehlfunktionen von Hormondrüsen,… All das ist bei uns normal und stellt uns ein klägliches Zeugnis aus, wo sich unsere Gesellschaft doch für so überlegen und informiert hält.
Diese Dinge lassen sich verhindern.
Gehen die Leute nämlich zurück zu traditionellen Ernährungsformen, werden sie oft wieder gesund. Mindestens gesünder. Anschaulich werden im Buch die Auswirkungen der industriell verarbeiteten Kost im Vergleich zur traditionellen Ernährung der indigenen Völker dargestellt. Diese Menschen wissen zum Teil sehr genau, warum welche Nahrungsmittel wichtig sind. Manchmal werden große Unannehmlichkeiten in Kauf genommen, um an bestimmte nährstoffreiche Nahrungsmittel zu kommen und Kinder vor Schäden zu bewahren.
Es gab auch bestimmte Regeln für Paare, die Kinder bekommen wollten.
So war etwa die Zeit der Hochzeiten so gelegen, dass davor die Milch der Kühe aufgrund der Jahreszeit sehr potent, und die Heiratenden damit besonders gut genährt waren. Ihre Fortpflanzungszellen konnten sich damit gut entwickeln bzw erhalten, und die Frau war gut auf eine Schwangerschaft vorbereitet. In anderen Gruppen gab es spezielle Nahrung mit sehr hoher Nährstoffdichte, die Eltern vor der geplanten Empfängnis zu sich nahmen.
Wie die empfohlenen Abstände zwischen den Geburten von mindestens zweieinhalb Jahren, wurden diese Maßnahmen aus Erfahrungswerten ermittelt.
Unter Berücksichtigung dieser Faktoren, wurden robuste, gesunde Kinder geboren. In Europa geht es vielmehr um Studium, Ausbildung, Versicherung, Elterngeld,.. bei der Kinderplanung. In Deutschland führt das dann z.B. häufiger dazu, dass Frauen sich bewusst für knappe Abstände von ein bis eineinhalb Jahren entscheiden ohne dabei zu berücksichtigen, ob ihre Nährstoffdepots ein neues Kind schon optimal nähren können.
Weil ihnen diese Faktoren nicht ausreichend bewusst sind.
Wir denken in den meisten Fällen nichteinmal darüber nach, weil uns dieses Thema nicht bewusst ist. Dass WIR die Gesundheit unserer Kinder in so großem Ausmaß beeinflussen, und es ohne weiteres möglich wäre, sich das nötige Wissen anzueignen. Bei indigenen Völkern ist die Weitergabe von so fundamentalem Wissen eingebettet in die Kultur, die Regeln sind sinnvoll und über Generationen geprüft. Bei uns gibt es in der Schule alle zwei Jahre eine peinliche Stunde in Biologie. Wer fehlt weiß dann eben nicht, warum die meisten Frauen einmal im Monat bluten.
Seufzend vergleiche ich, wie es bei uns läuft.
Wenn ein Kind überhaupt absichtlich gemacht wird, wissen die meisten Paare garnicht, dass ihre Fortpflanzungszellen besser oder schlechter genährt sein können. Wie groß der Einfluss ihrer Ernährung und ihres allgemeinen Gesundheitszustandes auf die Gesundheit ihres zukünftigen Kindes ist. Dass einiges an Verantwortung dafür, wie etwa der Kiefer ihrer Kinder aussieht, bei ihnen liegt.
Keine Sau weiß das! Dabei wurde es vor hundert Jahren nachgewiesen und mit Fotos dokumentiert!
Vielleicht fällt dir jetzt ein Paar ein, bei dem beide Eltern hauptsächlich Müll essen, und trotzdem sehr gesunde, intelligente Kinder mit breiten Kiefern und großen Nasenlöchern haben. Oder Paare, wo sehr auf Ernährung und Gesundheit geachtet wird, aber die Kinder trotzdem ständig krank sind oder gar Behinderungen haben. Beides gibt es, und es lässt sich nicht immer eine eindeutige Ursache dafür finden – oft aber schon. Etwa, weil es eben auch etwas ausmacht, welchen Ernährungsmythen wir aufsitzen und wieviele Mängel wir vererbt bekommen.
Wenn meine Großeltern topfit und bestens ernährt waren, ich aber Müll esse, werden meine Kinder vielleicht trotzdem bessere Voraussetzungen haben, als jemand der sich seit ein paar Jahren gesund ernährt, aber über Generationen schlimmer werdende Mängel mitbekam.
Zumal es unglaublich schwierig ist herauszufinden, was denn nun gesunde Ernährung ausmacht. Die Flut an Information und Desinformation ist schwer zu sortieren, weswegen es oft schon Jahre dauert um überhaupt herauszufinden, was stimmt und was nicht, wenn man es denn überhaupt schafft. Und dann nochmal ein bisschen um auszuprobieren, was für welches Individuum relevant ist.
Hat dazu überhaupt jemand Zeit, neben Studium oder Job?
Vielen ist es zu anstrengend. Dazu gibt es auch noch den Gewohnheits- oder Suchtfaktor, der eventuell vorhandene Motivation zur Veränderung zunichte machen kann. Und dann finden sich ja immer ganz leicht Gründe, die suggerieren, dass man noch ewig Zeit hat. Schließlich haben Freunde Hinz und Kunz sich immer viel schlechter ernährt, rauchen Kette, arbeiten Schicht und sind trotzdem noch am Leben. So denkt man dann spätestens, bis man krank wird oder als Frau ein Kind im Bauch trägt.
Aber dann sind viele Weichen schon gestellt.
Viele Giftstoffe sind dann schon im Gewebe abgelagert, Gefäße haben begonnen zu verkalken, Faszien zu verkleben, und es läuft zwar noch, jedoch nichtmehr ganz so rund wie es könnte. Auch wenn eine Frau aufhört zu rauchen und leberschädigenden Alkohol zu trinken, sobald sie weiß, dass sie schwanger ist, leidet ihr Kind unter den Folgen des vorherigen Konsums. Konventioneller Tabak enthält lange nicht nur getrocknete Tabakpflanze, sondern auch beträchtliche Mengen Pestizide, Schwermetalle und anderes.
Wenigstens der Brandbeschleuniger ist jetzt nichtmehr erlaubt.
Das alles lagert sich etwa im Fettgewebe ab, wenn es nicht direkt ausgeschieden werden kann. Dort wird es deponiert, bis der Körper die Ressourcen hat, es abzutransportieren. Darum ist auch unbedingt davon abzuraten, während Schwangerschaft oder Stillzeit eine Fett-Reduktion oder andere Formen aktiver Entgiftung zu versuchen.
Der Weg für die Gifte ist unter anderem das Blut, und fast alles, was im Blut ist, kommt auch zum Baby.
Es wird somit auch nachträglich geschädigt, von Stoffen, die vorher abgelagert werden mussten. Meine Uroma erzählte mir im Zusammenhang vor Jahren, z.B. dass das Nervengift Nikotin für ein Jahr im Körper gespeichert bleibt. (Sie ist keine verlässliche Quelle, ich erwähne das um zu illustrieren, dass das keine neuen Ideen sind.)
Der Körper geht also schon beeinträchtigt an den Versuch, einen neuen, gesunden Körper zu schaffen.
An dieser Stelle eine Triggerwarnung für sensible Gemüter – es geht in diesem Absatz um bewusste Schädigung von Ungeborenen.
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Erschreckenderweise gibt es dann auch noch Frauen, die während der Schwangerschaft regelmäßig Alkohol trinken und rauchen. Schlimm ist, dass zumindest den Raucherinnen teils von Ärzten geraten wird, den Konsum zwar zu reduzieren, Aber wegen des entzuges nicht aufzuhören mit dem Rauchen. (Dann geht das Kind eben auf kalten Entzug, sobald es geboren ist.)
Es gab tatsächlich auch mal eine Facebookgruppe in deren Beschreibung argumentiert wurde, dass sich die Mütter ihren Spaß nicht verderben lassen wollen, nur weil sie Jetzt nen Braten in der Röhre haben. Können sie doch nichts dafür.
Nochmal: Da können sie doch nichts dafür.
Und gibt einen neuen Trend. Es gibt Frauen, die erst in der Schwangerschaft zu rauchen beginnen. Warum?
Damit das Baby kleiner ist, bei der Geburt.
Wie unglaublich absurd das ist sollte klar werden, sobald man sich mit z.B. Hypnobirthing beschäftigt.
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Für den Mann ist es nach der Empfängnis dann erstmal vorbei mit unmittelbarer Partizipation, und er wird auch wenig davon merken, ob er in seiner körperlichen Verfassung eine Schwangerschaft gut bewältigen kann. Die Frau jedoch ist rund um die Uhr in ihrem eigenen Körper damit konfrontiert, dass sich mit jedem Tag alles ein bisschen mehr verändert, und sie eine herausfordende Aufgabe hat. Ob ihr Hormonsystem balanciert genug ist, ob Leber und Nieren bei guter Funktion sind, ob Sehnen, Muskeln, Knorpel, Haut, elastisch und stark sind, oder Mängel hat, die durch Heißhungerattacken ausgeglichen werden sollen, wird sie deutlich spüren.
Zusätzlich zu allen psychischen und sozialen Faktoren, die plötzlich so ganz anders sind.
Und das Kind spürt mit.
Handfest, richtig zum anfassen und messen, gibt es nämlich Hormone, die das Baby jede Gefühlsregung der Schwangeren mitfühlen lassen. Je nachdem wie entspannt oder gestresst die Schwangere bzw. Stillende ist, wird das Kind entsprechend geprägt. Es lernt in der Schwangerschaft, wie die Welt funktioniert und wie seine Mutter sich darin zurecht findet. Anhand dessen was in ihr passiert, speichert das Kind eine Art Blaupause ab. Ist sie stark und widerstandsfähig bei Belastung, weiß sich zu helfen und was zu tun ist, schenkt sie dem Kind ein Stück Stabilität und innere Sicherheit.
„Ich bin wirksam. Ich kann es schaffen.“
Fühlt sich die Mutter jedoch ständig unter Beschuss, kann nie wirklich locker lassen, oder hängt in einer Ohnmacht fest und kann nicht heraus, lernt das Nerven- und Hormonsystem des Kindes im Bauch und auch während des Stillens eher etwas in Richtung: „Das Leben ist anstrengend und bedrohlich. Ich kann mich nie ausruhen. Es ist egal, was ich tue, ich schaffe es ja doch nicht.“
Deshalb finde ich es wichtig, Kinder wenn möglich absichtlich zu machen.
Es ist dann leichter möglich, sich noch einmal speziell vorzubereiten. Bestehen gesundheitliche Themen wie Mängel oder unangenehme körperliche Symptome? Bestehen existenzielle Fragen? Gibt es einen Wohnort mit sicherer Grundversorgung? Sind die Finanzen vorerst gesichert? Wie stehen die Beziehungen in der Partnerschaft und dem sozialen Umfeld?
Was davon kann behoben werden? Wie kann man mit den übrigen Herausforderungen gut zurecht kommen?
Mit diesen Fragen beende ich meinen Ausflug zu den physischen Aspekten der Familienplanung und gehe beim nächsten Mal auf psychische sowie soziale Faktoren und Mechanismen ein.
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