Einführung in die Naturheilkunde – Teil 2 – Krankheitsursachen

Im vorigen Teil habe ich erörtert, dass in der Naturheilkunde davon ausgegangen wird, dass jede Krankheit eine sinnvoll gesetzte Aktion des Körpers ist. Sie ist der Ausdruck verstärkter Bemühungen, das Gleichgewicht wieder herzustellen und die Ursachen von Behinderungen im natürlichen Ablauf zu eliminieren. Um welche Ursachen handelt es sich dabei also?

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Dr. Trattler identifiziert folgend Punkte:

– Die Ansammlung von giftigem Material, das nicht oder nicht ausreichend ausgeschieden werden kann.

Dieses giftige Material stammt aus minderwertiger Ernährung, schwacher Verdauung, schwachem Kreislauf, unzulänglicher Ausscheidung und zu wenig oder zu einseitiger physischer Beanspruchung des Körpers. Obwohl es auch andere wohlbekannte Ursachen für Krankheiten gibt, resultieren auch diese meist darin, dass sich toxisches Material im Körper ansammelt. Wenn dann die Reinigungsprozesse nicht reibungslos durchgeführt werden können, muss vermehrt Energie für die Ausscheidung bereit gestellt werden. Was dann den Krankheits- und damit eigentlich Gesundungsprozess in Gang bringt. Die toxischen Ansammlungen führen ansonsten zu Veränderungen in den einzelnen Zellen und somit irgendwann zur Veränderung des gesamten Organismus.

– Falsche oder einseitige Ernährung führt zu verminderter Vitalität, Nährstoffmängeln, Vergiftung, unzulänglicher Ausscheidung und lokaler Degeneration von Gewebe.

Hybrid-Sorten, Moderne Verarbeitungsmethoden und die Raffination von Nahrung führen zu einer einseitigen und unnatürlichen Ernährung mit niedrigem Ballaststoff-Anteil, was den Nährwert unseres Essens drastisch vermindert. Starke chemische Dünger bringen das Mikroklima im Acker aus dem Gleichgewicht und beschert uns nährstoffarme, minderwertige Nahrung. Pestizide und Zusätze in verarbeiteten Produkten, sowie lange Lagerungszeiten und der damit einhergehende Qualitätsverlust bürden uns noch eine zusätzliche Last auf, was die Ausscheidung unerwünschter oder giftiger Substanzen betrifft. Unzulängliche Ernährung ist einer der Hauptgründe für fast alle Formen von Krankheit.

– Mangelhafte Haltung und dysfunktionale Nutzung des Körpers aus „Gewohnheit“, wegen schwachem Muskeltonus, Unfall, oder Verletzung können die gesunde Aktivität der Nerven sowie den Lymph- und Blutfluss beeinträchtigen.

Diese Behinderungen können langfristig zur Degeneration von Gewebe und zum Verlust oder der Beeinträchtigun der Funktion des Gewebes führen. Die natürlichen Krümmungen der Wirbelsäule werden beispielsweise durch schwache Bauchmuskulatur, Schuhe mit Absätzen, einer Verletzung der Wirbelsäule oder dysfunktionaler Verwendung unseres Körpers beeinflusst. Diese Verzerrung wirkt sich stark auf die Beziehung zwischen inneren Organen und deren Nerven, Blut- und Lymphzufuhr aus. Das wiederum bedeutet, dass die beeinträchtigten Bereiche sich schlechter in Stand halten und regenerieren können. Ihre Nährstoffzufuhr und der Abtransport von Stoffwechsel-Abfällen sind dann blockiert, wodurch die Vitalität des Gewebes leidet. Resultat können demnach Stauungen, Ansammlungen toxischer Substanzen und damit Krankheit sein.

– Dunkle Gefühle wie Angst, Hass, Unsicherheit, Selbstmitleid und Verachtung können den Körper beeinflussen, indem sie die Verdauung, hormonelle Gleichgewichte, den Blutfluss und die allgemeine Biochemie des ganzen Körpers durcheinander bringen.

Auch Atmung, Muskeltonus und Haltung verändern sich mit unserem emotionalen Erleben. Der Anteil hauptsächlich psychosomatisch verursachter Krankheiten ist im Steigen begriffen. Das hat viel mit dem zunehmenden Druck zu tun hat, den wir als Gesellschaft den Individuen aufbürden. Manche gehen sogar so weit zu behaupten, dass psychische Schocks allein für jede Krankheit verantwortlich sind, was ich jedoch differenzierter sehe.

– Die Anwendung von symptomunterdrückenden Medikamenten und Impfungen, welche die Ausscheidungsbemühungen des Körpers behindern, erschweren die Erhaltung der Gesundheit noch weiter.

Auch die unzulängliche Ausscheidung von Medikamenten stellt ein immer größer werdendes Problem dar. Laut Dr. Trattler sind viele Medikamente, allen voran Impfungen, oft Verursacher von akuten allergischen Reaktionen, chronischen Allergien und anderen langfristigen gesundheitlichen Beschwerden. In Anbetracht der in dieser Artikelserie dargelegten Funktionsweisen des Körpers sollte dies jedoch keine Überraschung sein. Zwar ist in Impfungen für Kinder z.B. kein Quecksilber mehr erlaubt, aber nun vergiftet eben Aluminium unsere Kinder.
Auch die Häufigkeit von medikamentenverursachten Krankheiten sowie Todesfälle steigt an, speziell im älteren Bevölkerungsanteil, wo teils mit mehreren Medikamenten behandelt wird, die untereinander giftige Wechselwirkungen hervorrufen können.

– Übermäßiger Konsum von Alkohol, Tabak und Kaffee ist ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko.

Diese sozialen Drogen sind laut Dr. Trattler, obwohl legal, anerkannt und weitverbreitet im Einsatz, bei den meisten krankhaften Prozessen gewichtige Faktoren, die die Heilung behindern. Diese Drogen können Leber, Lungen, Bauchspeicheldrüse, Thymusdrüse, Nebennieren und andere Bereiche des Körpers schwer schädigen. Sie wirken auf den Organismus stark säurebildend, nicht zuletzt wegen der enthaltenen Gifte konventioneller Produkte.

– Umweltbedingte Ursachen von Krankheiten sind inzwischen sehr schwer zu umgehen.

Luft, Wasser und Erde werden mit zunehmender Industrialisierung immer weitreichender verschmutzt, während wir die Erde weiter misshandeln. Es gibt leider keine wirklich sauberen Gebiete mehr auf der Erde. Wind und Regen tragen unseren Dreck auch in die entlegensten Gebiete, die vielleicht noch nie jemand betreten hat.

– Berufliche Gesundheitsrisiken sind für jeden Arbeitsbereich anders, stellen aber oft gravierende Belastungen für den Organismus dar.

Kontakt mit Chemikalien und schlechte Luftqualität sind übliche Faktoren eines beeinträchtigten Gesundheitszustandes. Viele Substanzen, wie etwa Asbest, waren jahrelang im Einsainsatz. Irgendwann wurden genügend Menschen darauf Aufmerksam, dass sie giftig sind, und die Verwendung wurde limitiert oder verboten. Auch Schicht-Arbeit, schädliche Arten von Beleuchtung und Lärm belasten den Organismus.
Arbeitsbedingter psychischer Stress wird jedoch wohl trotz allem die häufigste Ursache bei arbeitsbedingten Krankheiten bleiben.

– Bestimmte vererbte Faktoren oder Neigungen, geschlechtsspezifische Prädisposition oder individuelle Abweichungen von der Norm können den Einzelnen weiters für Kankheiten oder instabile Gesundheit empfänglicher machen.

Solche Schwächen manifestieren sich jedoch oft nur, wenn der Körper von einem oder mehreren der vorher genannten Faktoren belastet wurde.

– Parasiten-, Viren-, Bakterien- oder Pilzinfiketionen sind keine ursächlichen Gründe für Krankheit, sondern lediglich das Resultat der schon vorher bestehenden Dysbalance.

Sogar Pasteur, ich möchte ihn Vater der Mikrobiologie nennen, hat angeblich die wahre Beziehung zwischen Bakterium und Krankheit am Ende seines Lebens so interpretiert. In alternativ-medizinischen Kreisen ist eines der am Meisten wiederholten Zitate von ihm: „Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles.“ Das bedeutet, dass schädliche Bakterienstämme sich nur dort ausbreiten können, wo sie ein geeignetes Umfeld finden.
Unser Körper beherbergt Millionen verschiedener Arten Bakterien, viele davon lebensnotwendig, andere eher beteiligt an krankhaftem Geschehen. Wenn „schädliche“ Bakterien Raum gewinnen, sich auszubreiten. Etwa weil der Organismus sich mit vielen Giften herumschlagen muss. Dann beobachten wir die typischen Symptome von Krankheit.

In einem gesunden Körper gibt es viele Schutzmechanismen, die weniger hilfreiche Bakterien daran hindern, sich zu sehr auszubreiten.

Die gesunde Bakterienflora des Darmes, der Mundschleimhaut, der Vagina bzw. unter der Vorhaut, der Haut, etc., hindert andere Stämme schon allein dadurch an der Ausbreitung, dass sie den anderen keinen Platz lassen. Die Sekrete der Schleimhäute beugen einer bakteriellen Infektion unter Anderem vor, indem sie den pH-Wert regeln, das Milieu also saurer oder basischer machen. Viele Schleimhäute sind mit Flimmerhärchen oder Härchen ausgestattet, die ständig Schmutz und unerwünschte Bakterien beim nächstgelegenen Ausgang wieder aus dem Körper leiten.

Drüsenartige Strukturen wie etwa die Mandeln sind so konzipiert, dass sie Fremdkörper aus der Atemluft und körperintern aus dem Kreislauf filtern können.

Andere Drüsen erfüllen ähnliche Aufgaben über das Lymphsystem, welches die körperinternen Flüssigkeiten filtert. Eindringlinge, die die erste Verteidigungslinie des Körpers durchbrechen konnten, werden von Antikörpern in Schach gehalten um danach von weißen Blutzellen aufgenommen zu werden. Dann werden sie entweder verdaut oder ausgeschieden.

Der Körper ist sehr gut geschützt.

Nur wenn die Verteidigungsmechansimen überstrapaziert werden können sich „schädliche“ Bakterien so stark ausbreiten, dass wir Symptome bemerken. Selbiges gilt übrigens für Viren, Parasiten und Pilz-Infektionen!
Die Faktoren, die unsere Vitalität, und damit unsere Selbstheilungskraft beeinträchtigen, finden wir in der obigen Liste der tatsächlichen Krankheitsursachen.
Wenn eine oder mehrere dieser ursächlichen Faktoren den Körper zu sehr belasten, kann er nichtmehr unauffällig im Hintergrund arbeiten. Er muss dann teils heftige Maßnahmen ergreifen, um wieder wahres Gleichgewicht herzustellen.

Wie diese Maßnahmen aussehen und welcher Zweck dahinter steht, schauen wir uns im nächsten Teil an.

Quelle: Trattler, Ross – Better Health through Natural Healing, ISBN 0-7225-1382-8

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Hier schreibt Mira. Hauptberuflich Lebenskünstlerin mit Fokus auf Heilkunde, Mutterschaft und die Entfaltungsprojekte.

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