Vitamin B12 ist ein Vitamin, das wir mit der Nahrung aufnehmen sollen. Es beugt neurologischen Schäden vor, und ist für uns alle ein relevantes Thema. Denn auch im Fleisch ist es oft nur vorhanden, weil die Tiere, die dafür umgebracht werden, neben Soja und Mais, mit Supplementen versorgt werden. Allerdings soll B12 ja hitzeempfindlich sein, und Fleisch wird nur in den seltensten Fällen roh verzehrt.
Ich fühle mich nicht wohl dabei, zu supplementieren.
Für mich ist supplementieren nur ein anderes Risiko als darauf zu achten, meinen Nährstoffbedarf anders abzudecken. Ich habe eine große Portion Skepsis gegenüber synthetischen oder isolierten Stoffen.
In der Natur kommt alles im Paket.
Der Löwenzahn etwa wirkt entwässernd, bringt aber auch Mineralstoffe mit. So kann man bei Wassereinlagerungen einfach mal dahin mampfen, ohne sich darüber Sorgen zu müssen, ob mit dem Wasser zu viele Nährstoffe ausgeschwemmt werden. Bei Entwässerungstabletten ist hingegen Vorsicht angebracht.
Wie kommen nun also pflanzenfressende Tiere in der Wildbahn an ihr B12?
Einerseits wohl über Insekten, Larven und Insekteneier, ein bisschen ist natürlich auch in der Erde dabei, die hin und wieder an den Pflanzen haftet, aber vor allem sind die Tiere nicht durch unsere Hygiene-Regeln gehemmt. Sie nutzen das von ihrem eigenen Körper produzierte Vitamin B12, indem sie hin und wieder ihren eigenen Kot fressen. Auch Babys, denen unsere kulturell geprägten Ekel-Regeln noch eher egal sind, naschen manchmal gerne etwas von ihrer Kacke, wenn sie die Möglichkeit dazu haben.
Damit präsentiere ich also die absolut vegane und natürliche B12-Quelle, immer verfügbar, völlig gratis!
Super, oder??
Für manche Leute mag es womöglich wirklich eine Option sein, es mal zu versuchen. Ich gehöre leider nicht zu Ihnen 😉
Ich achte lieber sowohl darauf, dass ich mich mit Pflanzen umgebe, die ich im naturbelassenen Zustand essen will, als auch darauf, hin und wieder etwas Erde dabei zu haben, die mich dann im Smoothie nicht mehr stört. So esse ich dann eben Regenwurm-Kacke, um mich mit B12 zu versorgen. Damit komme ich gut klar.
Eine weitere Möglichkeit stellen scheinbar Algen sowie fermentiertes Gemüse dar.
Hier wird meist argumentiert, dass es sich dabei um Analoga handelt, also B12 das zwar an unsere Rezeptoren andockt, das wir aber nicht nutzen können. Analoga verschlimmern also den Mangel vielleicht sogar. An anderer Stelle wird aber eine Studie mit Rohköstlern angeführt, deren Spiegel sich Dank dem Verzehr von Algen angeblich sogar erhöht hat, und scheinbar spielt die Verarbeitung bzw. Frische auch eine Rolle dabei, ob etwa aktives, verwertbares B12 aus Algen in dieser Form bestehen bleibt oder zu Analoga umgewandelt wird.
Meine Konsequenz desbezüglich ist darauf zu achten, möglichst alles, was eventuell B12 enthält, in Rohkostqualität zu essen. Ein Ansporn, in die Welt der Fermentation einzutauchen!
Ein relevanter Einwand ist, dass ich so aber nicht prüfen kann, wieviel ich zu mir nehme.
Stimmt, das kann ich nicht. Aber auch wenn ich ein Präparat einnehme, habe ich keine Ahnung, wieviel mein Körper wirklich verwertet. Insofern kann ich also Unmengen an Geld für ein gutes Gewissen im Klo hinunterspülen, ohne wirklich einen Nutzen vom Präparat zu spüren. Lieber kümmere ich mich um eine gute Darmflora, um die Aufnahme von B12 zu begünstigen. (Du kannst auch ein Präparat einnehmen UND deinen Darm pflegen.)
Man kann natürlich immer wieder Labor-Tests machen lassen, bei denen zum Beispiel der Methylmalonsäure-Wert bestimmt wird, aber das wäre dann ein zusätzlicher Kosten- und Stressfaktor. Für mich zumindest. Ich fahre nicht gern in der Gegend herum für so etwas.
Mein Weg ist es auch hier, die kleinen Anzeichen zu beobachten.
An der Haut, den Fingernägeln, Haaren, der allgemeinen Tagesverfassung und Grundstimmung kann man viel ablesen. Natürlich ist damit nicht geklärt, wovon was kommt, aber es gibt viele Indikatoren dafür, ob alles im Gleichgewicht ist.
Vorbeugend bemühe ich mich darum, meine Kinder eher das essen zu lassen, wonach sie sich fühlen. (Ausnahmen bilden weißer Zucker, Weißmehl und andere Dinge, die süchtig machen. Ich biete in solchen Fällen aber möglichst Alternativen an, die ich mit meinen Ansichten und meinem Wissensstand vereinbaren kann.)
Ehrlich gesagt freut es mich zum Beispiel, wenn sie Erde essen. In Erde ist nicht nur B12 drin, sondern bei entsprechender Qualität auch viele kolloidale Metalle, die unser Körper in geringen Mengen braucht, um gut arbeiten zu können.
Bei Kacke bin ich vielleicht noch nicht entspannt genug, da greife ich (noch?) ein.
Jedenfalls bin ich sehr darum bemüht, uns mit hochwertiger Nahrung zu versorgen und unser Leben möglichst giftfrei, entspannt und nährend zu gestalten.
Unsere Körper können dann effizienter arbeiten und verwerten. Da Verdauung und Psyche eng miteinander verwoben sind, wie ich schon oft feststellen durfte, entspannen sich mit hochwertiger Nahrung auch viele emotionale und geistige Blockaden.
Ich informiere mich auch über die Mangelsymptome der Stoffe, die uns am wahrscheinlichsten fehlen.
So kann ich auf Supplemente zurück greifen, falls meine Strategien nicht fruchten. Denn ich bin zwar keine Freundin davon, ein Leben lang vorbeugend irgendwelche Präparate zu nehmen, aber bei einem akuten Mangel bin ich dankbar dafür, auf etwas zurück greifen zu können, um ihn zu beheben. Ich finde es nämlich auch nicht gut, wenn ich oder meine Kinder irreversible Schäden davon tragen.
Trotzdem will ich herausfinden, wie gesundes, artgerechtes Leben funktioniert. Und so ein Leben kommt ohne Supplemente aus.
Da ich keine Vorbilder habe, die mich absolut überzeugen, oder nicht nahe genug an sie heran komme, um alles von ihnen lernen zu können, muss ich selbst forschen und experimentieren.
Warum gehe ich bei meinen Kindern nicht auf „Nummer sicher“ und mache es, wie alle anderen?
Bei denen funktioniert es ja, und dann muss ich mir keine Sorgen machen. Aber genau das stimmt für mich nicht. Degenerationserscheinungen die als normal gelten, unvermeidbar, sind nicht gesund und eben doch vermeidbar.
Es ist kein Zeichen für Gesundheit Allergien zu haben. Karies, die die Zähne zerfressen und das Gebiss zerbröckeln lassen ebensowenig. Es ist auch nicht gesund, mit 50 die ersten Probleme am Herzen zu bekommen, die Gelenke immer schmerzhafter zu spüren, und dann mit 70 das erste Knie, die erste Hüfte austauschen zu lassen. All dem lässt sich durch gesundes Leben vorbeugen, bzw lässt sich vieles auch wieder heilen.
Das beinhaltet Ernährung, Psycho-Hygiene, die Art, wie wir unseren Körper nutzen und pflegen.
Und noch ein paar Faktoren, die schwieriger zu beeinflussen sind. Ich konzentriere mich auf die Faktoren, bei denen es an mir liegt, sie zu gestalten.
Im Bezug auf Vitamin B12 heißt das für mich, lieber zu schauen, wie weit ich damit komme Erde zu essen, anstatt vorsorglich Präparate zu schlucken, die ich nicht verstehe.
Erde verstehe ich.
Das ist eine Mischung aus mineralischen Stoffen, sowie Kleintier- und Mikrobenkot aus Pflanzen und anderen organischen Materialien. Also sortiere ich den Glaubenssatz aus, dass man Erde nicht essen kann. Anstatt dessen erinnere ich mich daran, dass Weston Price davon berichtet hat, wie manche indigenen Stämme mit großem Erfolg, was Gesundheit betrifft, Fleisch in ein Gemisch aus Erde und Wasser tunken, bevor sie es essen. Und dann erforsche ich, wie ich es machen will.
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TOLLE Sichtweise!!! 🙂
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