Wer glaubt heute noch an Privatsphäre?
Wem ist sie überhaupt wichtig? Vor zehn Jahren waren noch alle empört und schockiert darüber, dass vielleicht jemand private E-Mails lesen könnte. Es kursierten auch Videos über die Frosch-Parabel, die verständlich machen soll, wie wir immer weiter herangeführt werden an die totale Überwachung. Schritt für Schritt werden wir daran gewöhnt, wird sie uns schmackhaft gemacht, bis uns nicht mehr auffällt, dass es einmal anders war. Überwachung soll uns vor Übergriffen schützen und Kriminalität eindämmen. Sogar Bargeld soll nun abgeschafft werden, als eine der letzten Freiheiten der kleinen Frauen und Männer.
Orwells Roman 1984 war revolutionär, die schöne neue Welt Huxleys ein dystopisches Zukunftskonstrukt.
Wir kommen immer mehr im Neusprech an, die Fassaden fallen – und das ist okay. Denn inzwischen sind wir entsprechend programmiert. Wir wollen unsere Geräte, die der Überwachung dienen, nicht aufgeben. Wir haben sie lieb gewonnen.
Unser Smartphone macht uns gläsern.
Und wir nehmen das in Kauf.
Schließlich ist es bequemer, und eine Welt ohne wollen wir uns kaum noch vorstellen. So viele Vorteile und Erleichterungen bringt uns dieses Gerät, und genauso leicht macht es uns steuerbar. Denn die Texte die wir schreiben, die Links die wir klicken, die Dauer, die wir beim Scrollen bei etwas inne halten – all das teilt uns in verschiedene Verbrauchertypen ein.
Welche politischen Ansichten wir haben, ob wir einen Job haben, welchen, welche Hobbys, ob wir auf Pornos abfahren, unsere Beziehung gut läuft, wo wir wohnen, wie wir wohin reisen – alles das ist ersichtlich, je mehr wir auf solche Medien zurückgreifen. Wir bieten uns zur Überwachung an.
Oder wer geht schon zur Telefonzelle, um den Partner anzurufen? Mit Stimmverzerrer natürlich, aus einer anderen Stadt.
Kein Problem, wir haben ja nichts zu verheimlichen.
Ist doch auch praktisch, wenn mir dank der Überwachung das angeboten wird, was ich wirklich will, und keine uninteressanten Produkte. So kooperieren der Markt und ich eben.
Gut, wenn du wirklich nur das Nötigste kaufst, wonach du sonst selbst suchen hättest müssen, stimme ich dir zu. Doch auch du hast wahrscheinlich diese schwachen Momente, in denen du etwas kaufst, was du nicht wirklich brauchst. Nur weil es eben gerade da ist und irgendwie schon brauchbar wäre.
Oder du bestellst das teurere Produkt, das dir irgendwie vertrauenerweckender scheint. Vermutlich, weil es dir schon öfter angezeigt wurde. Weil du vor ein paar Wochen schon mal nach diesem Produkt gesucht hast vielleicht.
Und gerade im Internet, wo wir zunehmend mehr Zeit verbringen, rund um die Uhr verfügbar, das immer genauer auf unser Profil zugeschnitten wird, spekuliert die Industrie genau darauf und will dir den Spontan-Einkauf so leicht wie möglich machen.
Ein Tip: Kaufe auf Rechnung mit Vorkasse.
Das ist vielleicht lästig für die Verkäufer, aber gut für dich. Du kannst nochmal drüber nachdenken und gegebenenfalls zurückziehen.
Entschleunigung ist der Schlüssel, um dich und dein Verhalten nochmal reflektieren zu können.
Gleiches gilt bei der Meinungsbildung.
Wenn wir uns alte Filme ansehen, fällt es oft schwer, ihnen zu folgen. Sie sind so langsam, und zäh wie ein Kaugummi, im Vergleich zu heutigen Blockbustern. Um runterzufahren taugen sie vielleicht, oder wenn man einen geraucht hat und sowieso nicht schnell verarbeiten kann. Aber zur Unterhaltung, nüchtern? Mmmmh…
Die Geschwindigkeit hat sich erhöht, in den Kinder- wie Erwachsenen-Programmen.
Die Kamera-Einstellung wechselt häufig, in Diskussions-Runden gibt es festgelegte Rede-Zeiten bis der nächste dran ist. Wir zappen durch die Programme, scrollen durch Inhalte, und lassen eigentlich keinen Inhalt wirklich an uns heran.
So können wir sie kaum wirklich verarbeiten.
Es gibt nur wenige Inhalte, die nicht der Unterhaltung dienen, mit denen wir uns länger beschäftigen. Schließlich sind wir nach der Arbeit müde und angespannt, innerlich unruhig von unserem anstrengenden Alltag. Wie sollen wir da die Klarheit und den Fokus finden, um wirklich über Dinge nachzudenken, oder gar zu recherchieren?
Das ist eine Schwierigkeit der heutigen Zeit.
Dazu kommt, dass wir nicht mal eben aus verschiedenen Fremd-Meinungen selektieren können, welche uns am besten passt, wenn wir schon keine eigene zu Stande bringen.
Alle Zeitungen, alle Nachrichten-Sender berichten mehr oder weniger das gleiche. Immer mehr wird uns auch auf Google und sozialen Medien wie Facebook nurnoch das angezeigt, was auch in unseren Köpfen landen soll. Es findet also nicht nur Überwachung, sondern auch Selektion statt.
Die Algorithmen verändern sich immer weiter, kritisch Links und Beiträge verschwinden, Profile werden ohne guten Grund gesperrt, nachdem politische Texte veröffentlicht wurden. Nur bei künstlich aufgeblasenen Problemen wie dem Privatleben von Stars, oder der nächsten Fußball-EM gibt es verschiedene Meinungen.
Ansonsten wird nur an der Oberfläche gekratzt.
Bestimmte Konflikte werden angeheizt, um das Volk zu beschäftigen, während hier ein Gesetz und dort ein Beschluss verabschiedet wird. Damit sollte man den Pöbel nicht behelligen. Er versteht schließlich nichts von Demokratie.
Oder werden wir absichtlich abgelenkt, damit wirtschaftliche Interessen durchgesetzt werden können?
Welche anderen Gründe gäbe es dafür, dass die Medien besonders laut über Homo-Ehe, Gender-Themen, oder politische Korrektheit berichten, während irgendwelche Verhandlungen geführt werden?
So geschehen zum Beispiel beim letzten G20-Gipfel. Während alle mit der LGBT-Community gehofft und dann gefeiert haben, wurde direkt im Anschluss die Meinungsfreiheit im Netz mehr oder weniger abgeschafft.
Denn mal ehrlich, diese Dinge sind wichtig für unser soziales Zusammenleben, sie betreffen Rechte der Mitglieder unserer Gesellschaft. Wir haben uns darauf geeinigt, dass Nazis böse sind und Multi-Kulti das Optimum in jeder Situation für alles und jeden. ‚Böse‘ Moslems gibt es nicht, und wer etwas anderes sagt ist eben ein Rassist.
So können die Regeln der politischen Korrektheit gegen uns verwendet werden.
Und zwar auch gegen die Minderheiten unserer Gesellschaft. Denn es gibt ‚böse‘ Moslems, so wie es auch ‚böse‘ Christen/Deutsche/.. gibt. Jede Gruppe hat ihre schwarzen Schafe, und wenn die Gruppenzugehörigkeit für präventive Maßnahmen relevant ist, dann sollte man diese offen besprechen können! Sonst baut sich nämlich unterschwelliger Druck auf, den diese Minderheiten im Alltag, oder dann auch bei Ausschreitungen, erst wieder abkriegen. Zudem leiden sie vielleicht auch direkt unter der Inschutznahme von Individuen, die der gleichen Minderheit angehören.
Beispielsweise finden wir unter Christen wohl eher Leute, die homosexuell orientierte Menschen verdammen, als in anderen Gruppen.
Darüber sollte gesprochen werden dürfen.
Das möchte ich anerkennen dürfen.
So wie ich gerne anerkennen möchte, dass es unter Muslimen tendenziell eher christenfeindlich eingestellte Menschen gibt, als in anderen Gruppen.
Auch spezielle positive Tendenzen sind Faktoren, deren man sich bewusst sein darf.
Menschen sind unterschiedlich, Gruppen sind unterschiedlich. Schauen wir doch bitte diese Unterschiede an, anstatt sie niederzuknüppeln und alles gleich zu machen.
Was ist zum Beispiel mit den Betrugs-Skandalen?
Angeblich gibt es unter der überwiegenden, tatsächlich notleidenden Mehrheit die zu uns kommt und Schutz braucht, auch Leute die das System tatsächlich ausnutzen. Während die, die tatsächlich direkt aus dem Krieg kommen sich wohl eher ihr Überleben, ihre Existenz sichern wollen, scheint es auch einzelne zu geben, die Reichtum in einer sicheren Heimat anhäufen.
Viel gewichtiger scheint mir aber die Frage, warum denn so viele Leute flüchten müssen.
Denn grundsätzlich gehe ich davon aus, dass unser Staat auch eventuelle schwarze Schafe mittragen kann, wenn es genug Geld für wirtschaftliche Interessen gibt.
Wie kommt es denn aber dazu, dass Kriege entstehen? Sind das wirklich nur ideologische Unterschiede regionaler Gruppen? Oder geht es um wirtschaftlichen Druck?
Wer ist denn interessiert daran, dass diese Kriege stattfinden?
Wer zieht einen Nutzen daraus?
Dem Personal, das die Flüchtlinge betreut, sollte es möglich sein, sich um tatsächlich Bedürftige zu kümmern. Ohne jemanden aus Angst durch den Rost fallen zu lassen.
In Österreich wurden zb 3000 Flüchtlinge abgewiesen, weil sie z.B. über ihre Herkunft gelogen hatten. Diese Lüge kann gute Gründe haben, und das Verfahren weist leider viele Lücken auf.
Durch strengere Prüfung sollen die Angaben der Flüchtlinge nun verifiziert werden. Etwa durch Röntgen-Untersuchungen.
Nächste Frage – Käme uns das wirklich billiger, als eventuellen Betrug in Kauf zu nehmen? Und dürfen wir Minderjährige mit Röntgen-Strahlen belasten, nur um ihr Alter zu überprüfen?
Und ist diese Form der Überwachung sicher? Verlässlich?
Ebenfalls problematisch ist oft die Situation in Klassenräumen.
Alles schreit nach Integration, Gleichstellung usw, doch wie der schulische Alltag für Kinder und Lehrer oft aussieht, wird in den Medien wenig berichtet. Sollen die Kinder die schon Deutsch beherrschen warten, oder die Kinder die es nicht können? Nicht alle haben eine rasche Auffassungsgabe. Manche Flüchtlingskinder sind auch einfach nicht bereit für einen Schulalltag unter völlig Fremden, während sie noch nicht einmal wirklich verarbeiten konnten, was sie in der Heimat erlebt haben.
Es gibt so viele verschieden Faktoren zu berücksichtigen, und es ist wirklich schwierig eine gute, realisierbare Lösung zu finden.
Gerade deshalb wären Gespräche eigentlich wichtig.
Es braucht Lösungen für Menschen, nicht für Wirtschafts-Systeme.
Dazu kommt, dass wir als Gesellschaft uns oft einfach abfinden mit den Umständen.
Die Dinge sind eben, wie sie sind. Politisch haben wir keinen Einfluss, auf die Wirtschaft auch nicht. Denn die Löhne sind zu niedrig um Fair zu kaufen, der Krieg zu weit weg, um überhaupt ein klares Bild davon fassen zu können. Darum ändern wir lieber dort etwas, wo wir uns ohne viel nachdenken auch mächtig fühlen.
Kloppen wir uns die Köpfe ein in Streitereien darüber, ob die österreischeische Nationalhymne nur mit Brüdern gut genug ist, oder ob wir auch die Schwestern darin brauchen. Weil der Propagandafunk gesagt hat, das ist jetzt dran. Streiten wir darüber, ob man besser ‚Schwarze‘ oder ‚PoC‘ sagt, während ‚versehentlich‘ getötete Afghanen weniger wert sein sollen als kaputte Autos.
Alltagssprache ist auch wichtig. Aber es ist Luxus, über so etwas nachzudenken.
Das ist uns oft nicht bewusst.
Bleibt es trotzdem.
Wir sollten über alle Probleme der Welt sprechen, wenn wir schon damit anfangen. Wir sollten unsere Energie investieren in das, was wirklich etwas verändert. Und davor darin herauszufinden, was das verdammt nochmal ist!
Fußball? Gesetze? Reichsbürger?
Reichsbürger sind für viele abgestempelt, das sind Neu-Rechte und damit irrelevant. Was diese Aluhut-Träger für Mist verzapfen, bedarf keiner Prüfung, das ist so abstrus, dass es Müll sein muss. Schließlich hören manche von ihnen den Reden des Volksfeindes Putin zu. Die er auf Deutsch hält, sodass es keine Missverständnisse geben kann. Geht ja mal garnicht.
Für mich viel interessanter als Fußball.
Was ich aus dem Fußball-Hype als persönliche Essenz herausziehen konnte sind schöne und weniger schöne Männer, die gekonnter bis weniger gekonnt einen Ball auf einer sehr großen Wiese bewegen.
Reichsbürger sind da schon schwieriger zu verstehen.
Was ist dran an der Sache, wenn gebildete Menschen sich damit befassen und viel Zeit und Arbeit in Recherchen und Öffentlichkeitsarbeit stecken?
Falls sie mit manchem Recht haben sollten, ist etwas davon konkret anwendbar? Haben diese Dinge für unsere Gesellschaftsstruktur irgendeine Auswirkung?
Oder warum gibt es so hartnäckig viele Impfgegner, auch in Ärzte-Kreisen, wo uns doch die Impfungen vor allem Übel der Welt bewahren? Wieso halten sich so vehement die Rechten, wenn doch eigentlich klar ist dass alle Menschen gut sind?
Auf letztere Frage habe ich für mich die Antwort gefunden: Weil eben manche Probleme, die mit der Immigration auftreten, nicht besprochen werden. Es gibt kein Forum dafür, sondern nur hetzerische, unterschwellige Meinungsmache bis zu offenem Rassismus. Aber keine produktive, sachliche Herangehensweise im öffentlichen Spektrum.
Wir sollen emotional bleiben.
Entweder der Syrer will uns bei einer Großveranstaltung vergewaltigen, oder das Flüchtlingskind und seine Mama brauchen Obdach und menschliche Wärme, nach ihrer kräftezehrenden Reise.
Nochmal – Warum haben wir überhaupt Flüchtlinge? Haben wir oder wenigstens unsere Regierung vielleicht etwas damit zu tun? Wie geht es ihnen? Wie werden sie aufgefangen? Wer spricht mit ihnen? Was haben sie auf ihrer Reise erlebt? Wie stehen sie zu dem Land, in dem sie jetzt sind? Wie kann man die Situation für alle Beteiligten einfacher machen?
Und wie wirkt es sich auf die Überwachung meiner Tätigkeiten aus, wenn ich kritische Dinge recherchiere? Auf meine Reichweite? Auf meinen Handlungsspielraum in den Netzwerken? Werde ich für diesen Artikel auf Facebook gesperrt?
Ein guter Anfang wäre wohl neutrale Berichterstattung, die ein klares Bild der tatsächlichen Umstände zeichnet.
Doch dann würde das Prinzip des Teilens und Herrschens nicht greifen. Dann würden wir vielleicht tasächlich anfangen, uns eine eigene Meinung zu bilden. Womöglich kämen wir auf die Idee, etwas an den Wurzeln der Gesellschaft zu verändern, und nicht nur hier ein Blatt des Baumes wegzunehmen und dort eines zu kultivieren.
Das ist unerwünscht.
Wir sollen nicht solche Fragen stellen. Die Überwachung soll einfach sein, nicht zu viele kreative Auswüchse abdecken müssen. Und so wird das Kollektiv darauf getrimmt, bei bestimmten Schlagworten die Aufnahme zu stoppen, weil es (neu-)rechts, rassistisch, verschwörungtheoretisch,.. ist, bestimmte Dinge zu prüfen.
In einem Psiram-Forum habe ich gelesen, eine bestimmte Aussage wäre einfach Müll. Ganz offensichtlich. Sie jetzt in allen Details zu widerlegen wäre überflüssig, denn wer keine guten Studien präsentieren kann, muss falsch liegen.
Mit dieser Herangehensweise gewinnen wir keine Nobelpreise.
Wer keine Argumente hat, sollte welche finden, oder sich einfach nicht an der Diskussion beteiligen. Denn es gibt viele Menschen (u.a. mich) denen schmerzlich bewusst ist, wie wenig sie wissen, wie wenig sie verstehen, und die das gerne ändern möchten.
Ich will wissen, warum die Erde offensichtlich rund ist, und nicht flach.
Bei der Klärung der Frage können wir viel lernen!
Ich weiß jetzt, dass es Erdbebenschatten gibt! Das war für mich das überzeugendste Argument gegen eine flache Erde. Dazu war ich sowieso skeptisch, da ich auf Schifffahrten selbst die Krümmung des Horizontes gesehen habe. Und der Coriolis-Effekt gäbe ebenfalls Fragen auf.
Ich fand es aber wichtig, auch so eine grundlegende Annahme wie „die Erde ist rund“, nochmal zu überprüfen. Jetzt glaube ich noch immer, dass die Erde rund ist – und habe ein paar Argumente mehr!
Ich wollte auch bestimmte Thesen der Medien prüfen, und habe deshalb Musliminnen und Muslimen die mir begegneten Fragen gestellt.
So habe ich gelernt, dass der Islam und Kopftücher Frauen gegenüber auch sehr wertschätzend interpretiert werden können. Die Perle, die wunderbare Frau, soll beschützt werden von den Männern des Hauses. Die Frauen werden oft nicht gezwungen, irgendwelche Tücher oder Burkas zu tragen, sondern sie wollen das, weil sie ihre Schönheit nur ihrem Mann zeigen wollen. Ist doch wunderbar! Ich will lieber Vitamin D machen, und laufe deshalb gern leicht bekleidet durch die Gegend. Aber nun verstehe ich, warum sie sich verhüllen wollen!
Horizont erweitert – wie großartig!
Doch so sollen wir nicht denken.
Dann ist unser Kaufverhalten nicht steuerbar. Oder sind wir sowieso zu dumm, und müssen gelenkt werden? Darf man nicht riskieren, uns mit Information zu überfordern?
Anarchisten aus Barcelona beschreiben die Zeit nach der Revolution als die schönste ihres Lebens.
Endlich konnten sie aktiv mitbestimmen, waren ein wertvoller Teil des Ganzen, und gestalteten ihre Welt aktiv. Sie trugen gerne ihre Verantwortung, da sie wussten, was sie bewirkten.
Es brauchte weder Überwachung, noch Zuckerbrot und Peitsche.
Sie wussten, dass sie wichtig waren.
Was bei uns normal ist, ist seinen Job eigentlich nicht wirklich zu mögen, sondern ihn eben fürs Geld zu machen. Prostitution. Halte ich im übrigen für viel schlimmer, als gern Sex zu haben, und dafür auch Geld zu nehmen. Was ich eher als schlau bewerten würde.
Wenn jemand nämlich Freude an der eigenen Beschäftigung hat, sowie den Umständen unter denen sie ausgeübt wird, sogar die eigene Tätigkeit für wertvoll hält, ist das viel wahrscheinlicher ein glücklicher, zufriedener Mensch. Und hat damit denen etwas fundamental wichtiges voraus, die das nicht von sich behaupten können.
Viele glückliche Individuen ergeben im gesamten eine glückliche Gesellschaft.
Und wer glücklich ist, kauft nicht. Überwachung wäre überflüssig, da jeder am Wohl des anderen interessiert wäre und wir keine Angst hätten. Denn wer würde der Überwachung zustimmen, wo es keinen Grund zur Angst gibt?
Bedeutet das etwa, dass der Wirtschaft daran gelegen sein muss, dass wir unglücklich bleiben?
Wer Angst hat, ist nicht kreativ, sondern gut steuerbar. Ausgewählte Schreckensmeldungen mit Videos aus der Konserve stumpfen uns einerseits gegen Gewalt ab, halten uns aber gleichzeitig im Kampf-oder-Flucht-Modus. Vor allem wenn wir schockiert sind, sind wir sehr empfänglich für neue Programmierung.
Das sollten wir berücksichtigen, wenn wir uns den Medien aussetzen. Ich bin nicht die Wirtschaft, deshalb kann ich die Frage nicht beantworten. Doch der Schluss liegt für mich nahe.
Es bleibt zu hoffen, dass unsere detaillierten Verbraucherprofile, die wir freiwillig stetig ergänzen und erweitern, nur zur Steuerung unseres Konsumverhaltens benutzt werden.
Was mir naiv erscheint.
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Interessante Gedanken, die sehr zum Nachdenken anregen…