Liebe Cindy, du bist autodidaktische Neurodermitis-Expertin und blickst auf 14 Jahre Erfahrung zurück. Du hast verschiedene Foren geleitet, und so auch eine Menge an Erfahrungswerten anderer Eltern verwerten können. In dieser Zeit hast du dir einiges an Wissen angeeignet, das du unter anderem in deiner Facebook-Gruppe weitergibst. Nun hast du dir die Zeit genommen, mir ein paar Fragen zum Thema zu beantworten. Danke dir dafür!
Rechtlicher Hinweis:
Die im Beitrag enthaltenen Informationen sollen als Anregung zur eigenen Forschung dienen, und ersetzen keine fachlich qualifizierte Begleitung. Die Angaben entsprechen eigener Erfahrung und Meinung, und erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Wie kamst du zu dem Thema Neurodermitis?
Über mein viertes Kind, meinen Sohn, der 2004 geboren wurde. Ich hatte mich vorher mit dieser Erkrankung nie beschäftigt, wusste nicht einmal, dass es sie gibt. Es war absolutes Neuland für mich. Ich wusste nichts über Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten.
Meine drei älteren Kinder waren, bis auf ein Sohn mit ADHS, völlig gesund.
Wie entsteht Neurodermitis laut schulmedizinischer Lehrmeinung?
Laut Lehrmeinung ist es eine erblich bedingte chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die auch von der überwiegenden Mehrheit der Ärzte/Hautärzte eben nur auf der Haut behandelt wird, oder eben mit Antibiotikum, Antihistaminika und Kortison oral. Ab und zu fällt auch mal einem ein, diverse Lebensmittel zu nennen, die man meiden sollte.
Wie entsteht deiner Meinung nach Neurodermitis? Welche Faktoren spielen eine Rolle?
Während der Entstehung so eines kleinen Menschenkindes werden bei der Zellteilung aus einem Keimblatt Haut, Lunge und Darm gebildet. Diese Einheit bleibt den Rest des Lebens bestehen. Haut, Darm und Lunge behalten zeitlebens eine Symbiose. Das ist auch der Grund des sogenannten schulmedizinisch bezeichneten Etagenwechsels von der Haut (Neurodermitis) auf die Lunge (Asthma). Den Darm hat dabei kein Mediziner im Blick, bzw. selten mal einer. So langsam kommt aber auch die Schulmedizin auf die Idee, dass der Darm mit berücksichtigt werden sollte bei diversen Erkrankungen.
Für die Neurodermitis selbst gibt es leider sehr viele Faktoren, die sie zum Ausbruch bringen können.
Angefangen von Impfungen während der Schwangerschaft, Antibiotikum während der Schwangerschaft über Glucose für die Neugeborenen nach der Geburt. Impfungen der Kinder sind sehr oft Auslöser, Antibiotika vor allem im ersten Lebensjahr, aber auch darüber hinaus bis hin zu, meiner Meinung nach, zu frühem Zufüttern und ungünstigen Hautpflegeprodukten.
Erdnussölhaltige Cremes (Linola fett, pasta zinki mollis z.B) oder Mandelöl(haltiges) wie z.B. Massageöl oder Balmandol-Mandelölbad führen recht häufig zu Erdnussallergie und/oder Mandelallergie. Leider forscht die Medizin diesbezüglich noch nicht über Mandelöl, aber das wird hoffentlich innerhalb der nächsten 20 Jahre auch passieren.
Bis dahin müssen meine 14-jährigen Erfahrungswerte ausreichen, um Eltern zu warnen.
Mein Sohn hat beide Allergien auf diese Art bekommen.
Scheinbar besteht dieser Weg der Allergieentstehung über die Haut bei Mandelöl nur im ersten Lebensjahr, aber da man es nicht genau weiß, sollte man besser noch länger damit warten. Dass die Hauptgefahr im ersten Lebensjahr liegt, ist für mich sicher. Die Medizin kommt hoffentlich noch irgendwann an diesen Punkt.
Die erbliche Komponente, ob ein Kind Neurodermitis bekommt oder nicht, spielt auch eine wichtige Rolle, aber inzwischen gibt es auch mehr und mehr Kinder, bei deren Eltern oder Großeltern es nie derartige Probleme gab.
Auffällig ist, dass bei 100% der Kinder nach erfolgter Stuhlanalyse ein Ungleichgewicht im Darm festzustellen ist.
Das bringt uns wieder zu Antibiotika und Glucose, die nachgewiesen das Milieu stören. Fragt man gezielt Eltern, ist es sehr oft der Fall, dass die Kinder nach der Geburt Glucose bekommen haben.
Auch wird der Kaiserschnitt diesbezüglich auch in der Medizin schon diskutiert. Ein Kaiserschnitt steigert nachgewiesen die Bereitschaft, später an Neurodermitis zu erkranken, da dem Darm einige Bakterien auf diesem Geburtsweg vorenthalten werden. Einige Krankenhäuser sind wohl schon dazu übergegangen, neugeborenen Kaiserschnitt-Kindern Vaginalsekret auf die Haut zu geben, wie ich neulich gehört, aber noch nicht geprüft habe.
Da der Großteil unseres Immunsystems im Darm steckt, kann man über eine gezielte Milieu-Behandlung einige Allergien alleine dadurch schon komplett weg bekommen. Das funktioniert leider nicht mit allen Allergien, aber mit vielen.
Was passiert im Körper, bei einer allergischen Reaktion?
Bei einer allergischen Reaktion schütten die Mastzellen im Körper hohe Mengen Histamin aus. Auch unter der Haut sind diese Mastzellen zu finden. Antiallergika/Antihistaminika bremsen diesen Prozess ein wenig.
Histamin ist das, was juckt.
Vergleichbar mit Ameisensäure, Brennesselstichen, Mückenstichen. Ich denke, das Gefühl kennt jeder von uns. Wenn wir uns das Ganze jetzt großflächig vorstellen, nahezu am kompletten Körper, dann wissen wir theoretisch, aber nicht wirklich, wie sich Neurodermitis anfühlt. Die übliche Reaktion darauf ist Kratzen.
Kratzen bewirkt, dass die Haut geöffnet wird, das Histamin ablaufen kann und der Juckreiz gemindert wird.
Das hat aber leider auch teils unangenehme Begleiterscheinungen wie Entzündungen zur Folge.
Unbekömmliche Lebensmittel an dieser Stelle, gegen die ein überschießendes Immunsystem Antikörper gebildet hat, sorgen dafür, dass erneut Histamin ausgeschüttet wird und erneut die Haut aufgekratzt wird. Der Teufelskreis beginnt.
Was war zuerst da, die Allergie oder die Neurodermitis?
Diese Frage stellt sich an der Stelle, denn nicht jeder Neurodermitiker ist zwingend auch Allergiker. Also gibt es durchaus auch, zumindest laut Schulmedizin, Neurodermitis ohne Allergien. Das ist mir zwar in den letzten 14 Jahren noch nie untergekommen und ich kenne nicht einen einzigen Fall, wo es keine Allergien gegeben hätte, aber laut Lehrmeinung haben nur 1/3 der Neurodermitiker auch Allergien.
Wahrscheinlich kenne ich unter meinen tausenden kleinen und große Neurodermitikern nur ebenjenes Drittel. Der Rest wurde mir eben noch nicht vorgestellt.
Wenn man die allergischen Reaktionen mal außer Acht lässt, gibt es auch ohne Allergene diverse Probleme mit der Haut. Die Hautbarriere ist bei Neurodermitikern auf jeden Fall gestört.
Interessanterweise bekommt man das in vielen Fällen alleine durch gezielte Nährstoffgaben in den Griff.
Leider geben unsere (Über-)Lebensmittel die benötigte Nährstoffdichte einfach nicht mehr her. Konventionelle, teils gentechnisch veränderte Lebensmittel haben nur noch einen Bruchteil der Nährstoffe von vor 100 Jahren, wichtige Bitterstoffe fehlen nahezu komplett und Fermente nimmt heute fast keiner mehr zu sich.
Und dann gibt es da noch die ganz besonders Schlauen, die den Rest der Nährstoffe in der Mikrowelle verbraten. Wenn ich mitbekomme, dass es Menschen gibt, die die Milchflasche oder den Brei ihrer (eigentlich noch) Säuglinge in der Mikrowelle aufwärmen, fällt mir dazu wirklich nichts mehr ein. Bequemlichkeit ist alles.
Du erwähntest, dass Allergene ein Risiko darstellen, das zum Auftreten von Neurodermitis führen kann.
Würdest du darauf nochmal näher eingehen? Wie kann man bei Kindern effektiv vorbeugen, ohne panisch alles zu verbieten?
Das ist nicht so ganz einfach zu erklären. Im Labor werden bei Versuchsmäusen Allergien provoziert, um an diesen Mäusen z.B. Antihistaminika und andere Wirkstoffe für Allergiker zu testen. Das gezielte Auslösen von Allergien geschieht bei den Mäusen mittels Injektionen mit Aluminium. Aluminium in die Maus, gewünschtes Allergen in Form von diversen Lebensmitteln in den Futternapf und die Allergie auf das jeweilige Lebensmittel ist entstanden und schon kann munter drauf losgeforscht werden.
Was bei Säuglingen, die allergisch reagieren auffällt ist, dass in diesem Alter die Kinder überwiegend auf dieselben Lebensmittel reagieren.
Kuhmilch, Weizen, Ei, Nüsse, oft auch Soja und Karotten bzw. Beta-Karotin. Erdbeeren gehören ebenfalls zur Gattung der Nüsse, Tomaten sind auch sehr bedenklich, aber sowas wird im Test nie nachgewiesen, weil nicht gezielt getestet. Tomate (Carotinoide, Nachtschattengewächs) alleine zeigt im Test eigentlich immer negativ, aber die Auswirkungen beim Verzehr sind überdeutlich. Diese Dinge rate ich im ersten Lebensjahr möglichst komplett zu meiden und dafür geeignete Alternativen zu finden.
Auch und gerade wenn man stillt, da Allergene auch über die Muttermilch zum Kind gelangen.
Muttermilch ist aber klar vorzuziehen.
Stattdessen wird von Medizinern leider oft zum Abstillen geraten. Nicht selten bekommt ein solches Kind im Anschluss Neocate als hypoallergene Ersatznahrung, über deren Nährgehalt ich mich besser ausschweige, ebenso wie über das Gros der Säuglingsnahrungen. Zur Mangelernährung künftiger Fastfood-Junkies reicht es allemal, da einer der Hauptbestandteile von Säuglingsnahrung, ausgenommen Bambinchen, Zucker in allen möglichen Variationen ist.
Wohl bekommt’s!
Das Lausigste, was ich je in Säuglingsmilch gesehen habe, war Aspartam. Da kommt doch Freude auf, will ich meinen.
Wenn eine Frau nicht Stillen kann oder möchte, dann bitte immer auf Bambinchen zurückgreifen, sofern Casein vertragen wird. Casein ist das Milcheiweiß, und in allen Milch-Arten enthalten.
Auch Holle ist keine Option, da ebenfalls Zucker als einer der Hauptbestandteile enthalten ist. In dem Fall Maltodextrin.
Bambinchen ist aus Ziegenmilch und Ziegenmilch ist in der Zusammensetzung der Muttermilch am ähnlichsten.
Der Bestandteil Zucker in Säuglingsnahrung schädigt das Darmmilieu und damit sind wir wieder am Ausgangspunkt.
Kritiker mögen jetzt anmerken, dass auch in Muttermilch Zucker (Lactose = Glucose + Galaktose) enthalten ist. Diesen kann ich nur sagen: Aber kein Kunstzucker!
Zucker mag ein natürlicher Bestandteil unseres Körpers sein, aber eben nicht in synthetischer oder isolierter Form, sondern in natürlicher.
Wie das Aluminium ins Kind kommt, als Auslöser diverser Allergien, darüber kann man spekulieren.
Fakt ist: Säuglingsnahrung ist in Alutüten oder -dosen verpackt und wer es besonders direkt mag, der schaut sich die Packungsbeilagen diverser oder von mir aus aller Impfstoffe an, die im ersten Lebensjahr verimpft werden. Bitte da mal die Aluminiummenge der einzelnen Impfstoffe zusammenrechnen und mit der erlaubten Tageshöchstmenge vergleichen. Auch an anderer Stelle ist Aluminium allgegenwärtig.
Nicht missverstehen, ich bin kein Impfgegner.
Ich bin lediglich ein Impfzusatzstoffskeptiker und ich frage mich, was Aluminium in meinem Kind zu suchen haben soll.
Ja, Aluminium ist ein natürlicher Stoff, nur sagt selten mal einer dazu, dass Aluminium in der Natur niemals in ungebundener Form als Reinstoff vorkommt. Gebundenes Aluminium ist für Mensch, Tier und Pflanze meist unbedenklich. Interessant dazu, dass Monsanto seine Pflanzen gentechnisch so verändert, dass sie immun sind gegen reines Aluminium. Wofür, wenn es doch so natürlich ist? Patente dazu, wie immer, online zu finden.
Das Neurodermitis-Risiko ist jenseits des ersten Geburtstags um ein Vielfaches geringer.
Man sollte aber möglichst saisonal essen und wenig Lebensmittel, die in unseren Breiten nicht zu finden sind. So toll die Vielfalt der Lebensmittel auch ist, aber unsere Genetik ist darauf nicht ausgelegt und das kann zu Problemen führen. Selbiges gilt für alle verarbeiteten, käuflichen Lebensmittel.
Viele Kinder wissen bei unverarbeiteter Nahrung instinktiv, was gut ist für sie und was nicht. So kommt es auch, dass einige Kinder ablehnen, was ihnen nicht gut tut. Man sollte seine Kinder möglichst nicht zwingen, etwas zu essen, was sie ablehnen. Es hat recht oft einen Grund.
Welche Missverständnisse ranken sich um das Symptombild der Neurodermitis?
Das ist recht einfach. Neurodermitis ist keine Hauterkrankung. Man kann sie also auch nicht über die Haut zum Verschwinden bringen. Man kann durchaus eine kurzfristige Erscheinungsfreiheit mittels Kortison oder Kortison-Ersatzstoffe (z.B. Protopik, Elidel) erreichen, aber sobald man es absetzt, kommen die Symptome zurück, oft sogar schlimmer als vorher. Die naturheilkundliche Variante davon ist Zink.
Mit Heilung hat das nichts zu tun.
Es unterdrückt nur das Symptom. So, als wenn ich am Auto die Bremskontrollleuchte deaktiviere. Das Problem besteht weiterhin, ich sehe es nur nicht mehr.
Die Gefahr dabei ist, dass Kortison die Entgiftung, die sichtbar über die Haut stattfindet, auf die inneren Organe zurückdrängt. Die offensichtlichste Folge dessen ist, das nach einigen Jahren auftretende Asthma bei sehr vielen Kindern. Meist werden aber auch völlig unbemerkt die anderen Entgiftungsorgane überlastet und teils geschädigt. Das sind Leber und Milz, Darm und (Neben-)Nieren. Bei Neurodermitikern meist auffällig sind vergrößerte Lymphknoten, die ebenfalls Teil des Entgiftungssystems im Körper sind.
Kann man sich auf die Empfehlungen von Fachmenschen verlassen, oder wird auch falsches gelehrt?
Es gibt auch da, wie immer, Gute und weniger Gute. Es gibt sehr engagierte Fachmenschen, die sich wirklich sehr viel Mühe geben, aber zum auch Teil veralteten, gelernten Dingen nachhängen. Die alten medizinischen Dogmen zu verdrängen ist fast nicht möglich und wird auch dem engagiertesten Mediziner nicht leicht gemacht. Die Mehrheit hat neben ihren Patienten nach beendetem Studium auch gar nicht mehr die Zeit und Möglichkeit, sich umfassendes, spezifisches Wissen zu einer bestimmten Erkrankung anzueignen.
Mediziner sind Allrounder, die Wissen über weit mehr als eine einzige Erkrankung haben müssen.
Wenn ich darüber nachdenke, wie viele unterschiedliche Hauterkrankungen es alleine gibt, dann kann man die Mediziner an der Stelle nur in Schutz nehmen. Es ist für einen Hautarzt, als Beispiel, völlig unmöglich, komplett umfassendes Wissen über jede einzelne hautspezifische Erkrankung haben zu können. Jemand, der sich über Jahrzehnte ausschließlich intensiv mit einer einzelnen Erkrankung auseinandersetzen kann, ist da definitiv jedem noch so engagierten Facharzt gegenüber weit überlegen. Nur werden diese echt grantig, wenn man versucht, ihnen das nahezubringen.
Gäbe es Fachmenschen, die sich ausschließlich einer einzigen Erkrankung widmen könnten, dann kämen wir dem Ideal in Sachen kompetente, umfassende Beratung sehr nah.
Ich wage zu bezweifeln, dass das auf die Mehrheit unserer Fachmenschen zutrifft.
Das absolute Ideal würden wir erreichen, wenn engagierte Fachleute mit ebenso engagierten Homöopathen oder Heilpraktikern zusammenarbeiten würden, aber das werde ich zu meinen Lebzeiten wohl nicht mehr erleben. Das wäre absoluter Goldstandard, meiner Meinung nach.
Welche Risiken und Schäden können durch konventionelle Behandlung entstehen?
Da wäre zuerst Asthma zu nennen, was allerdings laut Lehrmeinung keinesfalls auf falsche Behandlung zurückzuführen ist. In deren Augen ist das ein typischer, möglicher Verlauf der Neurodermitis.
Weiters folgen oft verschiedene Arten der Darmerkrankungen wie durchlässiger Darmwand (Leaky-Gut-Syndrom) und das sogenannte Reizdarmsyndrom. Bei anderen Darmerkrankungen würde ich mich jetzt zu weit aus dem Fenster lehnen, da das Dinge sind, bei denen ich zu wenig Erfahrung habe und die ich auch noch nicht geprüft habe, aber dennoch nicht ausschließe.
Was noch dazu kommt, ist die höhere Wahrscheinlichkeit für weitere Autoimmunerkrankungen. Heute kann man das noch nicht genau abschätzen, da auch dazu kaum Forschungen existieren oder sie werden nicht anerkannt. Da kann man allenfalls Vermutungen anstellen.
Welche Folgen kann Neurodermitis langfristig mit sich bringen, sowohl körperlich als auch psychisch?
Diese sind so vielfältig wie es Menschen gibt. Dazu kann man eigentlich keine genauen Angaben machen. Was auffällt ist, dass bei Kindern mit Neurodermitis häufig ADHS vermutet oder diagnostiziert wird, was für spezielle Gruppen einen lukrativen Markt eröffnet, um das mal vorsichtig zu formulieren. Psychisch ist Mobbing ein Thema bei Kindern und auch bei Erwachsenen, wenn die Neurodermitis zu offensichtlich ist und nicht immer mit Kleidung verdeckt werden kann.
Es muss aber noch nicht einmal jemand verbal übergriffig werden. Allein Blicke reichen.
Schwimmbadbesuche z.B. werden zum Spießrutenlauf. Das nagt sehr an der Psyche und die Betroffenen ziehen sich mehr und mehr zurück.
Das wären nur zwei der zahlreichen Folgen, bei denen dann nicht selten Psychopharmaka den weiteren Leidensweg zeichnen.
Wo werden die häufigsten Behandlungsfehler gemacht?
Da, wo man der Schulmedizin gedankenlos und kritiklos folgt. Hier ist Eigenverantwortung gefragt.
Welche Behandlungsmaßnahmen sind deiner Meinung nach am effektivsten? Welche lindern in akuten Fällen, was hilft langfristig?
Am effektivsten ist es, eine Stuhlanalyse machen zu lassen, z.B. über Enterosan, Medivere oder direkt über einen geeigneten Therapeuten/Heilpraktiker und dann gezielt den Darm aufbauen. Das ist das A und O der Neurodermitis-Behandlung.
Alles, was ich an falschen Cremes, Salben, Lotionen, Seifen, Waschmittel, Weichspüler usw auf die Haut gebe, kommt entweder durch die Haut wieder raus, oder sucht sich innerhalb des Körpers einen anderen Entgiftungsweg. Mit zunehmendem Alter wird die Haut dicker und die Entgiftung muss sich leichtere Wege suchen. Das sind dann angesprochene Organe.
Solange ich die Entgiftung sehe, ist das eher positiv zu bewerten.
Wir leiden heute zunehmend unter Umweltgiften aller Art. Der leichteste Entgiftungsweg, bzw. der schnellste, ist in jungen Jahren die Haut, weil auch flächenmäßig das größte Organ. Sorgen machen würde ich mir dann, wenn ich es nicht mehr sehe. Das kann über Jahre gut gehen, auch als Nicht-Neurodermitiker, aber ein Blick in die Entgiftungs-Gruppen bei Facebook oder diverse Blogs und Foren reicht, um zu wissen, dass wir ein Problem haben.
In dem Punkt sind die Neurodermitiker dem Rest überlegen. Ihr Körper hilft sich auf andere Weise, wenn auch auf äußerst belastende.
Auch bei Kindern kann man schon entgiftend arbeiten. Ich würde sogar sagen, sollte. Eine Möglichkeit wäre da z.B. Chlorella. Generell würde ich jedem ans Herz legen, sich einen guten klassisch arbeitenden Homöopathen oder Heilpraktiker zu suchen.
Akut helfen kann Heilerde, Dr. Hauschka Potentilla, Manukahonig (erst ab einem Jahr), Basenbäder mit Siriderma Basenbad, Jentschura Basenbad oder einfach nur Natron*.
Sinnvoll ist es meiner Ansicht nach immer, gezielt Nahrungsergänzung zu nutzen. Darunter gibt es sehr viel Schrott, wovon ich abraten würde. Immer auf die Zusatzstoffe achten.
Supermarktartikel kann man höchstens als Toilettenreiniger verwenden, aber essen sollte man das ganz sicher nicht.
Gute Erfolge erzielt man bei Neurodermitis mit Omega 3 Ölen, Zink und Vitamin D3+K2, um die Wichtigsten zu nennen.
Zu all dem ließe sich noch sehr viel mehr ausführen, aber das sprengt leider den Rahmen.
Ich danke dir noch einmal herzlich dafür, dass du dir die Zeit genommen hast, deine Erfahrungen und Erkenntnisse so umfassend darzulegen. Ich selbst bin zu sehr ähnlichen Schlüssen gekommen, was autoimmune Vorgänge betrifft.
Mit Homöopathie und Nahrungsergänzungsmitteln habe ich zwar keine Erfahrung, aber die Herangehensweise und die vermutlich dahinterstehenden Wirkmechanismen stimmen weitgehend überein.
Darum hoffe ich, dass die hier geteilten Anregungen sich weit verbreiten, und nachhaltige Heilung stattfinden kann!
*Laut Alexandra Stross eignen sich natürliche Basensalze besser als Natron, da bei ihnen in der Hälfte der Zeit die „Entsäuerung“ des Körpers beginnt, was über ph-Streifen leicht selbst nachzuprüfen ist.
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